Das Miteinander von Darm und Bakterien wird dadurch möglich, dass der Verdauungstrakt eine komplizierte Barriere aufbaut, die einerseits den Körper vor dem Eindringen von Darmbakterien schützt, andererseits Nahrung und Flüssigkeit durchlässt.
Die Darmbakterien sind aber kein notwendiges Übel, denn ohne sie könnten wir nicht normal verdauen und unser Darmimmunsystem könnte sich nicht normal entwickeln. Wir brauchen also diese Bakterien und müssen uns gleichzeitig davor schützen!
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass zahlreiche allergische oder entzündliche Magen-Darm- Erkrankungen durch eine Störung der Darmbarriere verursacht werden. Auch beim Reizdarmsyndrom, bei dem das Darmnervensystem überempfindlich reagiert, spielt die Darmbarriere eine Rolle. Die Störung der Darmbarriere kann durch Nahrungsstoffe, Giftstoffe, Infektionen, Zellfunktionsstörungen und genetische Faktoren zustande kommen.
Diese Erkenntnisse haben zu neuen Therapiekonzepten in der Ernährungstherapie und Diätetik, im Einsatz von Prä- und Probiotika sowie bei alternativen medikamentösen Therapien geführt.